Berichte
Auf zu fernen Ländern mit dem Musikverein Zürich-Höngg
Gemeinsam mit der Jugendmusik Zürich 11 lud der Musikverein Höngg am Samstag, den 19. März, zu einer musikalischen Reise ins Reformierte Kirchgemeindehaus Höngg ein.
Jedes Jahr im März steht in Höngg für Liebhaber der Blasmusik ein ganz besonderer Leckerbissen auf dem Programm: das Jahreskonzert des Musikvereins Zürich-Höngg. Dieses Jahr stand das Konzert unter dem Motto "Far and Away"und wartete mit allerhand Attraktionen "im Doppelpack"auf, wie Moderator Marco Galli den fast 400 Zuschauerinnen und Zuschauern zu Beginn erläuterte.
Zwei Konzerte in einem
Im Doppelpack etwa waren die Musikerinnen und Musiker an diesem Abend vorhanden: während der erste Teil des Abends bis zur Pause von der Jugendmusik Zürich 11 bestritten wurde, war für die Hönggermusik der zweite Teil reserviert. Auch das Thema "Far and away, Musik aus fernen Ländern", galt für beide Konzertteile, wobei sich die Jugendmusik musikalisch auf eine Reise Richtung Russland aufmachte, während sich der Musikverein eher nach Westen orientierte. Einzig der Dirigent stellte kein "Doppelpack" dar: Bernhard Meier, der bereits seit 2002 Dirigent des Musikvereins ist, leitet seit 2013 auch die Jugendmusik Zürich 11 und behielt so den Taktstock während des ganzen Abends in der Hand.

Hochkonzentrierte jugendliche Musiker
Mit dem "Einzug der Fürsten"aus der Oper "Mlada"von Rimsky-Korsakov begann die Jugendmusik ihr Programm und bewies gleich von Anfang an ihr Können. Hochkonzentriert und fehlerfrei spielte das junge Blasorchester mit seinen rund 30 Musikerinnen und Musikern auf. Beeindruckend kraftvoll ging es im zweiten Stück mit dem berühmten Schwanensee-Ballett von Tschaikovsky gleich mit russischer Romantik weiter, gefolgt von "Russian Christmas Music"von Alfred Reed und dem "Tanz der Gaukler", wiederum von Rimsky-Korsakov. Zum Abschluss ihres Programmteils gab die Jugendmusik schliesslich "Cossack Folk Dances"des Schweizer Komponisten Franco Cesarini zum Besten, welches das Ensemble auch am diesjährigen Musikwettbewerb Ende Mai in Luzern aufspielen wird. Souverän intonierten die Jungmusiker ihr selbstgewähltes Wettbewerbsstück und wurden vom Publikum mit tosendem Applaus belohnt.
Ein cooles Hobby mit Nachwuchssorgen
Diese spürbare Begeisterung — beim Publikum wie auch bei den Musizierenden selbst — war es auch, die Galli, der durch das Programm führte und zu jedem Stück einige kurzweilige Hintergrundinformationen lieferte, immer wieder thematisierte. "Ist Blasmusik cool?"fragte er die Anwesenden und erntete johlende Zustimmung. Natürlich sei Blasmusik ein cooles Hobby, — viel cooler, als die Freizeit auf staubigen Fussballplätzen irgendeiner Regionalliga zu verbringen, so Galli augenzwinkernd. Da müsse es doch möglich sein, den Enthusiasmus noch ein wenig offensiver nach aussen zu tragen, als dies bis anhin geschehe. Er hoffe, so Galli, dass alle Anwesenden in Zukunft tüchtig Werbung für dieses Hobby machten, damit im nächsten Jahr noch viel mehr Musikbegeisterte die Konzerte des Musikvereins besuchten.
Monumentale Filmmusik — und wieder Cesarini
Nach der Pause übernahm der Musikverein Höngg mit seinen rund 70 Musikern die Bühne. Mit der Fanfare "The Benefaction from Sky and Mother Earth"des japanischen Komponisten Yagisawa begann der zweite Teil der Reise, der seinerseits gleich vom ersten Ton an zu überzeugen vermochte. Episch und monumental erklang die Filmusik zu "Silverado"und "Far and Away"und entführte das Publikum in den Wilden Westen (womit, so witzelte Galli, für einmal nicht der Aargau gemeint war). Mit "Tom Sawyer", einem Stück, das, wie das Wettbewerbsstück der Jugendmusik, ebenfalls aus der Feder des Schweizer Komponisten Cesarini stammt, präsentierte der Musikverein seinen Wettbewerbsbeitrag für das Musikfest in Montreux im Juni. Die "Tom Sawyer Suite"ist eine Hommage an das berühmte Kinderbuch von Mark Twain und stellt in fünf Sätzen die Hauptpersonen des Romans musikalisch vor. Sicher und gekonnte brachte das Bläserkorps die Suite auf den Punkt und überraschte das Publikum gar mit einer kleinen Gesangseinlage.

Zum Abschied eine Premiere
Das Grande Finale schliesslich stellte eine absolute Premiere dar: zum ersten Mal standen die Jugendmusik und der Musikverein gemeinsam auf der Bühne und spielten ein Potpurri der bekanntesten Filmmelodien von John Williams. Das gewaltige Orchester, bestehend aus über 100 jungen und junggebliebenen Musikanten, zeigte hier noch einmal die ganze Bandbreite seines Könnens, auch in dieser grossen Formation souverän geführt von ihrem einfühlsamen Dirigenten Meier. Noch lange nach Ende des Konzerts hallten die mitreissenden Melodien in den Köpfen der Zuhörer nach — und wer weiss, vielleicht erfüllt sich ja der Wunsch des Moderators und die Begeisterung über dieses "coole Hobby"wird bis zum nächsten Jahr noch ein wenig breiter gestreut?
Bericht von Dagmar Schräder (Höngger, 24. März 2016)
Die Hönggermusik auf dem Weg ans Eidgenössische Musikfest
Am vergangenen Donnerstag, 12. Mai 2016, lud der Musikverein Zürich-Höngg zu einem ganz besonderen Konzert ein. Dieses Konzert diente als öffentliches Training und Vorbereitung für das 34. Eidgenössische Musikfest (EMF) in Montreux.
Bei diesem aussergewöhnlichen Konzert ging es für einmal nicht darum, ein über längere Zeit einstudiertes Konzertprogramm perfekt vorzutragen. Nein, es ging darum, den "Ernstfall" für den Wettbewerb am weltweit grössten Blasmusikfestival zu trainieren. Der Musikverein Harmonie Schwamendingen (MHS) und die Hönggermusik nutzten mit diesem Auftritt in der kath. Kirche Heilig Geist, die Chance, vor heimischem Publikum das Wettbewerbs-Repertoire unter realen Auftrittsbedingungen vorzutragen.

Die Gäste aus Zürich Nord bestritten den ersten Teil und eröffneten das Konzert mit dem Marsch "San Carlo" von Oscar Tschuor. Anschliessend präsentierten sie ihr Selbstwahlstück "Schmelzende Riesen", von Armin Kofler. In diesem Stück geht es um die stolzen Gletscher, welche langsam aber sicher der Erderwärmung zum Opfer fallen und dahinzuschmelzen drohen. Inhaltlich beschreibt das Stück mittels eines majestätischen Anfangs die Schönheit der Eisriesen. Nach einer rasanten arktischen Hundeschlittenfahrt werden die Melodien melancholisch, die Gletscher leiden unter der Erwärmung. Zum Schluss zeigt sich aber doch noch Hoffnung und das Stück endet aufmunternd und pompös. Nach diesem eindrücklichen Werk präsentierte der MHS, unter der Leitung von Nicola Balzano, sein Pflichtstück "Colorado". Das von Franco Cesarini komponierte Werk beschreibt die Landschaften und Farben der Nationalparks des US-Bundesstaates Colorado. Zum Abschluss des ersten Teils spielte Schwamendingen den Marsch "Zur Feier des Tages" von Max Leemann.
Nach einer kurzen Umbaupause, während der sich die zahlreich erschienen Zuhörer und Fans mit einem Drink sowie einer Wurst stärken konnten, folgte der Auftritt des Musikvereins Zürich-Höngg.

Die Hönggermusik eröffnete den zweiten Teil des Konzertabends mit dem Aufgabenstück "La Corrida de Toros", einer Geschichte über den andalusischen Stierkampf von Mario Bürki. Typische spanische Melodien und Rhythmen aus Paso Doble, Tango und Flamenco mit verschiedenen Tempo- und Taktartwechseln sowie speziellen Effekten, beispielsweise Klatschen und Body Percussion, machen das Werk abwechslungsreich und spannend. Aber auch sehr herausfordernd! Mit der "Tom Sawyer Suite", ebenfalls aus der Feder von Franco Cesarini, präsentierte das rund 70-köpfige Orchester sein Selbstwahlstück. In diesem Werk werden in fünf Sätzen die vier Hauptpersonen aus dem Buch "Tom Sawyer" von Mark Twain musikalisch beschrieben. Es sind dies Tom Sawyer selber, sein Freund Huckleberry Finn, Toms Freundin Becky Thatcher und der böse Indianer Joe. Im fünften Satz ist das "Happy End" der Geschichte vertont. Zum Konzertabschluss spielte der MV Höngg unter der bewährten Leitung von Bernhard Meier ebenfalls die beiden Märsche für den Parademusikwettbewerb. Ob die Hönggermusik "Piotta" von Franco Cesarini oder "Un Addio" von Ambrogio Eusebietti in Montreux spielen und dazu marschieren soll, wird erst am Wettbewerbstag selber bekannt gegeben, sodass beide Stücke vorbereitet werden müssen.
Gekonnt, informativ und äusserst charmant führten Saskia Hauser und Raphael Knuser durch den Abend. Unter anderem erzählten sie, dass mit "Colorado" und "La Corrida de Toros" zwei Auftragskompositionen vorgetragen wurden, welche eigens für den diesjährigen Wettbewerb in Montreux geschrieben wurden. Die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer kamen somit in den Genuss zweier Erstaufführungen, zumindest in der Stadt Zürich.
Dem Musikverein Harmonie Schwamendingen bleiben jetzt noch fünf Wochen bis zum grossen Auftritt. Er spielt am Samstag, 18. Juni 2016 um 14.50h im "Salle de gymnastique Rambert B Tavel" seinen Konzertwettbewerb. Um 17.51h ist er auf der Parademusikstrecke "Parcours Stravinsky" zu sehen. Der Musikverein Zürich-Höngg bedankt sich für das gemeinsame Konzerterlebnis und wünscht dem MHS viel Glück in Montreux.
Für die Hönggermusik kommt der grosse Tag bereits am Sonntag 12. Juni 2016. In den verbleibenden vier Wochen stehen jetzt noch fünf Proben und ein Probeweekend auf dem Programm. Die Auftrittszeit in der Kategorie Konzertmusik ist um 09.20h im "Palace Petit Palais". Um 12:27h findet die Marschmusik-Konkurrenz auf dem "Parcours Stravinsky" statt.
Über ihre Unterstützung — sei es durch Daumendrücken oder vor Ort am Lac Léman — würden wir uns sehr freuen. Wir zählen auf unsere Fans und freuen uns auf Ihren Besuch.
Detailliertere Informationen finden Sie unter
www.hoenggermusik.ch und www.facebook.com/hoenggermusik.
Der Musikverein Zürich-Höngg am Eidgenössischen Musikfest in Montreux
Am vergangenen Wochenende, 11.-12. Juni, trat der Musikverein Zürich-Höngg die Reise nach Montreux an das 34. Eidgenössische Musikfest an. Hier präsentierte sich die Hönggermusik erstmalig in der Kategorie "Harmonie 1. Klasse" und kam in den Genuss eines unvergesslichen Erlebnisses.
An den beiden Wochenenden 11.-12. und 18.-19. Juni findet in Montreux das 34. Eidgenössische Musikfest statt. In verschiedenen Kategorien haben sich mehr als 500 Vereine aus der ganzen Schweiz gemessen und gemeinsam ein unvergessliches Fest gefeiert. Seit der letzten Teilnahme in St. Gallen im Jahre 2011 sind fünf Jahre vergangen. Auf Grund des grossen Erfolges, der Musikverein Zürich-Höngg holte damals den Sieg in der 2. Klasse, entschied sich der Verein dieses Jahr die Herausforderung anzunehmen und sich in der 1. Klasse zu präsentieren.
Nach einer zehnwöchigen intensiven Vorbereitungsphase war es am letzten Sonntag endlich soweit. Die Hönggermusik reiste bereits am Vortag mit dem Car an den Genfersee um in der Kategorie "Konzertmusik Harmonie 1. Klasse" die beiden einstudierten Werke sowie den Marsch für die "Parademusik" der Fachjury darzubieten. Nach dem Eintreffen auf dem Festgelände genossen die Musikerinnen und Musiker das schöne Wetter an der Riviera und hatten die Möglichkeit verschiedene Konzerte diverser Musikvereine aus der ganzen Schweiz anzuhören. Die Stimmung unter den Musikern war gut, die Anspannung aber deutlich spürbar. Da der Wecker am Sonntag bereits um 05:30 Uhr klingelte, liessen die Musikanten den Abend gemütlich ausklingen und sagten der bekannten Freddy Mercury-Statue früh "Gute Nacht".

Um 08:20 ging es in die Vorprobe für die erste Prüfung. In diesen 40 Minuten wurde intensiv eingespielt, die Instrumente gestimmt und die schwierigsten Passagen und Übergänge nochmals kurz angespielt. Der Dirigent Bernhard Meier ermunterte alle Musizierende den Auftritt in vollen Zügen zu geniessen und trotz des anspruchsvollen Programms die Freude an der Musik nicht zu vergessen. "Spielen, spielen, spielen!", waren die letzten Worte des Dirigenten, bevor es um 09.20 Uhr ernst wurde. Ruhig und konzentriert nahm die Hönggermusik auf der Bühne "Palace Petit Palais Montreux" Platz. Wie im Sport gibt es eine Pflicht und eine Kür. Das Aufgabenstück, "La Corrida de Toros" komponiert von Mario Bürki, wurde allen Vereinen zehn Wochen vor dem Anlass zugestellt. Die dreiköpfige Jury betrat den, trotz der frühen Aufführungszeit, gut gefüllten Saal und das Vorspiel des Pflichtstücks konnte beginnen. Jetzt galt zu präsentieren, was in vielen Stunden Probearbeit erlernt und eingeübt worden ist. Für das Selbstwahlstück, die "Tom Sawyer Suite" von Franco Cesarini, kamen drei andere Juroren. Noch einmal galt, vollste Konzentration und alles geben. Nach dem Selbstwahlstück räumte der Musikverein die Bühne für den nächsten Verein. Gespannt warteten die 71 Musikanten und die angereisten Fans auf die Bekanntgabe der Punktezahl. Der MV Zürich-Höngg durfte die hervorragende Punktzahl von 92 für "La Corrida de toros" und 94.33 für das Selbstwahlstück (von jeweils max. 100 Punkten) entgegen nehmen. Völlig überrascht von der erzielten Punktzahl, jubelte der gesamte Saal und die Freude war riesig. Dieses Resultat ist mehr als sich der Musikverein erhofft hatte. Das Debut in der 1. Klasse war somit vollkommen gelungen und die Hönggermusik fühlt sich in ihrer Entscheidung bestätigt sich in der 1. Klasse zu messen. Mit einer Gesamtpunktzahl von 186.33 reihte sich die Hönggermusik im vorderen Viertel ein.
Um Punkt 12.27 Uhr stand die Marschmusik auf dem Programm. Mit dem Marsch "Piotta " von Franco Cesarini startete der MV Zürich-Höngg in die Disziplin "Parademusik". Die Jury vergab eine Punktzahl von 89.33 von max. 100 Punkten für die Darbietung der Hönggermusik.
An der Rangverkündigung vom Sonntag wurde es offiziell, der Musikverein Zürich-Höngg belegte den 5. Platz in der Kategorie "Konzertmusik Harmonie 1. Klasse" sowie den 1. Platz in der Kategorie "Parademusik". Mit der Zielsetzung "Der Weg ist das Ziel" angereist, wurde der 5. Platz zu einer Überraschung, mit der niemand gerechnet hatte, welcher von dem 1. Platz in der "Parademusik" gekrönt wurde. Ein grosser Dank für dieses Glanzresultat gebührt dem Dirigenten Bernhard Meier, welcher mit seiner Interpretation der Stücke und der harten Probearbeit die Hönggermusik zum Erfolg führte.
Wenn auch Sie den Erfolg mit dem Musikverein Zürich-Höngg feiern möchten, seien Sie Gast an einem der kommenden Konzerte oder klicken Sie sich unter www.hoenggermusik.ch oder www.facebook.com/hoenggermusik ein. Alle Resultate finden Sie auf der Homepage des Musikfestes unter www.ffm2016.ch.
Bericht von Carole Thoma und Fabienne Mergen-Felten

Tierische Momente in der katholischen Kirche
Am Sonntag, den 4. Dezember, spielte der "Musikverein Zürich-Höngg" in der katholischen Kirche auf. Vor vollbesetztem Haus zeigten die rund 70 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Bernhard Meier wieder einmal ihr Können.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Und auch, wer – wie die Schreibende – denkt, fünfzehn Minuten vor Konzertbeginn einzutreffen, sei eine ausreichende Zeitreserve, um noch einen guten Sitzplatz zu finden, wird zuweilen eines Besseren belehrt. Zumindest, wenn der "Musikverein Zürich-Höngg" zu einem Gratiskonzert aufspielt wie am vergangenen Sonntagnachmittag in der katholischen Kirche Höngg. Bis auf den letzten Platz waren die Sitzgelegenheiten hier bereits belegt, und immer noch eilten neue Gäste herbei. Da blieb halt nichts Anderes übrig, als sich mit den übrigen Spätankömmlingen auf den Stehplätzen in den Gängen und der Wand entlang zu arrangieren.
Von Tieren und Menschen
Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. Begeistert empfing das Publikum das grosse Blasorchester des Musikvereins, das wie immer unter der Leitung von Dirigent Bernhard Meier auftrat. Das Motto der beiden Konzerte in der katholischen Kirche – das erste hatte bereits am Freitagabend stattgefunden – lautete in diesem Jahr "Karneval der Tiere". Fünf Stücke aus der Welt der Programm-Musik gab das Orchester während des gut einstündigen Programms zum Besten. Gemeinsam war ihnen allen, so erläuterte Moderator Marco Galli auf seine bekannt charmante Art, dass sie sich, wie der "Karneval der Tiere", musikalisch mit den verschiedensten Tieren und deren Eigenschaften auseinandersetzten oder zumindest den Namen eines Tieres im Titel trugen, wie etwa die Stücke aus den Operetten der "Fledermaus" und des "Vogelhändlers", bei denen es inhaltlich eher um allzu menschliche Probleme geht.

Von den österreichischen Bergen bis zum Berg Ararat
Den Anfang machte die Hönggermusik mit "From Crystals and Eagles" des zeitgenössischen österreichischen Komponisten und Dirigenten Thomas Doss. Das Stück thematisiert den majestätischen Flug eines Adlers durch die kristallklare Alpenluft von Bergspitze zu Bergspitze und lieferte einen gelungenen Auftakt des Konzertnachmittags. Es folgte "El Arca de Noé" von Oscar Navarro, ein Werk des jungen Filmmusikkomponisten, das die Geschichte der Arche Noah behandelt. Witzig führte Moderator Marco Galli in das Thema ein und rezitierte das "Arche-Noah-ABC", in dem in Gedichtform von A bis Z alle Tiere (zumindest diejenigen, die sich aufeinander reimen) aufgezählt werden, die Noah in seiner Arche vor dem Untergang rettet. Ganz deutlich waren diese unterschiedlichen Tiere auch in der musikalischen Umsetzung wieder zu finden, da krochen Klapperschlangen in die Arche, gefolgt von majestätischen Löwen und polternden Elefanten. Die Schiffsglocke ertönte, mit dramatischen, epochalen Klängen folgte die Sintflut, alles gekonnt intoniert vom Höngger Blasorchester.
Pianisten und andere Tiere
Etwas weniger gefährlich ging es anschliessend mit dem zweiten Satz des "Vogelhändlers", der mitreissenden Operette von Carl Zeller aus dem 19. Jahrhundert weiter. Die eingängigen, volkstümlichen Melodien verfehlten ihre Wirkung beim Publikum nicht und liessen selbst die kleinsten Zuhörerinnen und Zuhörer beschwingt im Takt mitwippen. Auch der darauffolgende "Karneval der Tiere" kam nicht nur bei den Erwachsenen gut an: In diesem Stück widmet der Komponist Camille de Saint-Saens jeweils eine der 14 Suiten einer der verschiedenen Tierarten, die am Karneval teilnehmen. Da sind nicht nur Löwen, Hühner, Fische und ein Kuckuck zu hören, sondern auch exotischere Tiere wie Fossilien und gar Pianisten, wie Galli augenzwinkernd erläuterte. Ein interessantes Detail zum "Karneval der Tiere" ist die Tatsache, dass der Komponist zu Lebzeiten nicht wollte, dass die Suiten aufgeführt werden, weil er angesichts des populärmusikalischen Charakters des Stücks um seinen Ruf als seriöser Komponist fürchtete. Aus heutiger Sicht erscheint diese Sorge völlig ungerechtfertigt, erfreut sich Saint-Saens doch gerade und vor allem wegen dieses Stückes heute noch grosser Beliebtheit.
Kollekte für exotische Tiere
Den Abschluss des Konzerts schliesslich machte ein Auszug aus der bekannten Operette "die Fledermaus" von Johann Strauss. Noch einmal zog das mit grosser Leidenschaft aufspielende Orchester alle Register seines Könnens und entliess sein Publikum anschliessend gut gelaunt in den zweiten Advent – allerdings nicht ohne dem Wunsch der begeisterten Gäste nach einer kleinen Zugabe zu entsprechen. Einzig auf die Kollekte wies Galli zu guter Letzt noch kurz hin, die verständlicherweise notwendig sei, "um all die auf der Bühne versammelten exotischen Zootiere ernähren zu können", dann verabschiedeten sich diese endgültig in den wohlverdienten Feierabend. Die Konzertbesucherinnen und -besucher hingegen durften sich im Foyer der Kirche noch mit einem von der Zunft Höngg gesponserten Glas Glühwein und einem leckeren, selbstgebackenen Weihnachtsguetzli stärken, bevor sie, mit der einen oder anderen "tierisch-schönen" Melodie im Ohr, den Heimweg antraten.
Bericht von Dagmar Schräder (Höngger, 8. Dezember 2016)